Bücher für eine lebenswerte Zukunft



Christian Schuldt
Der Code des Herzens
Liebe in den Zeiten maximaler Möglichkeiten

Eichborn, Frankfurt a/M 2005
ISBN:9783821855929
272 Seiten
Euro 18,90

 

 

Inhalt

Die Liebe ist ein seltsames Spiel«, heißt es in einem Schlager. Doch in Wirklichkeit beherrschen wir alle virtuos die Regeln dieses Spiels, ohne dass wir es je merken. Zu diesen Regeln gehört es, dass wir die Liebe mit einem Gefühl verwechseln, das in uns entsteht unabhängig von der Gesellschaft und der Zeit, in der wir leben. Christian Schuldt entschlüsselt den komplexen Liebescode, dessen wir alle uns unbewusst bedienen. Er zeigt, wie die Liebe über die Jahrhunderte als gesellschaftliches Kommunikationssystem gewachsen ist und nach welchen Spielregeln wir heute lieben. Faszinierend an seiner Darstellung ist, dass sie die Liebe keineswegs entzaubert, sondern das Wunderbare an ihr erst recht bewusst macht.

Im Blick des Soziologen Christian Schuldt auf die Liebe erscheint vieles subjektive Leiden und Genießen als notwendig für eine Gesellschaft, in der sich das Individuum allein in Liebe und Partnerschaft noch als Ganzes erfahren kann. Liebe, wie wir sie heute kennen, ist an die Stelle getreten, die früher allein die Religion innehatte. Ohne sie könnte die Zivilisation des Westens nicht existieren."

Bewertung

Das Buch Der Code des Herzens leistet einen wichtigen Beitrag zur Neubewertung der Liebesverhältnisse im Zeitalter des Postfeminismus.

Entgegen der weit verbreiteten kulturpessimistischen Sicht in der öffentlichen Debatte ist weder die Liebe noch die Familie ein Auslaufmodell.

Die dominante Liebesgeschichtsschreibung der 68er-Generation verstellt bisher den Blick auf die veränderten Liebes- und Familienrealitäten der Nach-68er-Generationen.

Im Gegensatz zu familienfundamentalistischen Positionen, bei denen die Rückkehr zu einer vormodernen Gesellschaftsordnung propagiert wird, gehen für Christian Schuldt in der neuen Bürgerlichkeit der Individualismus und Familialismus eine neuartige Verbindung ein.
 

Die gesamte Rezension des Buches finden Sie hier.