Inhalt
"Jean-Claude
Kaufmann hat bereits den Abwasch, die schmutzige Wäsche und den
entblößten Busen am Strand zum Gegenstand seiner Untersuchungen
gemacht. Nun hat er Männer und Frauen ausführlich befragt, wie
der Morgen nach der ersten gemeinsam verbrachten Nacht verlaufen
sei.
Aus der Perspektive des Soziologen
entfaltet sich am Morgen danach ein bislang geheimnisvolles
Spiel: Dieser Morgen hat einen entscheidenden Einfluss darauf,
ob die beteiligten Personen sich aufeinander einlassen und zu
Partnern in einer Liebesbeziehung werden, solange sich die
Identität noch in einem Zustand der Schwebe befindet und die
Sensibilität besonders groß ist.
In den Ergebnissen von Kaufmanns Studie
deuten sich die Konturen eines neuen und pragmatischeren
Beziehungsmodells an. Das autonome Individuum will sich nicht
mehr in seinen Gefühlen verlieren. Dennoch bleibt Raum für die
große Liebe. Sie setzt sich aus konkreten Eindrücken und
Erfahrungen zusammen und stellt sich im Verlauf eines Prozesses
ein, in dem die beteiligten Personen eine Identität als Paar
entwickeln."
Bewertung
Das Buch ist in Deutschland
zuerst 2004 im
Konstanzer
UVK Verlag erschienen.
Das Verdienst des
französischen Soziologen Jean-Claude Kaufmann besteht darin,
dass er vor allem jene psycho-biologischen Konzepte relativiert,
die dem Ersten Eindruck oder der Liebe auf den ersten Blick das
ganze Gewicht der Partnerwahl zuschreiben.
Während es heutzutage modern
ist, das Flirtverhalten in Kneipen und Discos zu trainieren, die
Selbstpräsentation durch Manieren- und Etikettenkurse zu
verbessern oder Regeln zum richtigen Anrufen zu konsumieren,
verlegt Kaufmann das Problem dorthin, wo man es am wenigsten
sucht.
Nicht der schlechte Sex wird
zum Problem, sondern das Aushandeln des zukünftigen
Beziehungsarrangements am Morgen danach. Dieser Blick auf den
Zusammenprall der Gewohnheiten könnte unser Bild von der
Anfangsphase eines Paares revolutionieren.
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