Inhalt
"Das
Studienbuch zum Thema Singles, Liebe und Intimbeziehungen
»Soziologie der Zweierbeziehung« wirkt der Vernachlässigung der
Ehen als Forschungsgegenstand der Familienforschung wie
überhaupt der randständigen Thematisierung persönlicher
Beziehungen in der Soziologie entgegen. Aus unterschiedlichen
Zusammenhängen stammende Vorarbeiten werden verknüpft, lose
verbundene, z. T. völlig disparate Wissensbestände
systematisiert und aus einer genuin (mikro-)soziologischen
Perspektive betrachtet. Mit einer nachgeholten Eheforschung ist
es inzwischen nicht mehr getan. Die rückläufige
Heiratshäufigkeit, die Ausbreitung nichtkonventioneller
Lebensformen und die Ausdehnung der Beziehungsphasen vor einer
Eheschließung machen einen über Ehen hinausgehenden Fokus
unerlässlich.
Mit Zweierbeziehung wird ein
neuer Sammelbegriff vorgeschlagen, der Ehen und nichteheliche
Beziehungsformen sowie auch gleich- und
verschiedengeschlechtliche Paare einschließt.
In Unterscheidung zu einem
individuumszentrierten Ansatz, wie er in der Psychologie und der
Paartherapie verankert ist, werden Paare in der Tradition von
Georg Simmel, Alfred Schütz und Erving Goffman als ein genuin
soziales Phänomen aufgefasst. Eine Zweierbeziehung zeichnet sich
durch eine emergente Ordnung aus, die die Individualebene
übersteigt. Gezeigt werden soll, dass die Soziologie mit diesem
Programm einen eigenständigen Beitrag zur Paarforschung leisten
kann. Eine Soziologie der Zweierbeziehung korrigiert nicht nur
ein Defizit der Familienforschung. Zweierbeziehungen sind »der«
Prototyp der Vergemeinschaftung und ihre Erforschung leistet
zugleich einen wichtigen Beitrag für die Mikrosoziologie."
Bewertung
Das Lehrbuch ist erstmals
1998 erschienen und liegt inzwischen in der 3. überarbeiteten
Auflage vor. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zu der in der
Soziologie stark vernachlässigten Paarforschung.
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