Inhalt
Abschaffel, Flaneur und
»Workaholic des Nichtstuns« streift durch eine Metropole der
verwalteten Welt. Mit innerer Phantasietätigkeit kompensiert er
die äußere Ereignisöde seines Angestellten-Daseins. Das
Aufbegehren der 68er ist vorbei, geblieben ist nurmehr private
Trauer: Abschaffel schlägt alle Zerstreuungsangebote der
Freizeitindustrie aus. Ein ganzer Katalog häuslicher
Empfindlichkeiten tritt an die Stelle des nicht stattfindenden
Lebens, dessen Mikro-Abenteuer aus Angst vor Mißdeutung vor
anderen Personen geheimgehalten werden müssen.
Im Verlauf der Trilogie unternimmt Abschaffel mehrere
kläglich-komische Anläufe zum Ausbruch: Zum Beispiel versucht er
sich selbst in der Rolle des Nutznießers von Ausbeutung: als
Zuhälter nämlich. Zu guter Letzt jedoch zwingt ihn eine
psychosomatische Krankheit zu einem mehrwöchigen Kuraufenthalt.
Hier endlich eröffnet sich Abschaffel die Möglichkeit, das
eigene innere Tricktheater zu reflektieren: In der letzten Szene
des Romans sehen wir einen Abschaffel, der – immerhin – aus dem
Fenster blickt."
Bewertung
Die
Abschaffel-Trilogie ist in den Jahren 1977-1979 erschienen. Der
positiv verstandene Begriff "Single" für Alleinlebende war
gerade von Amerika herübergekommen und noch nicht allgemein
üblich, sondern das Alleinleben galt in der Bevölkerung als
durchweg defizitäre Lebensweise.
Heutzutage
muss man die Geschichte von Abschaffel als Geschichte eines
überängstlichen und sozial isolierten Alleinlebenden lesen.
Das Alleinwohnen und
die Partnerlosigkeit verstärkt bei überängstlichen Menschen die
negativen Dispositionen.
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